Eine Branche im Umbruch
Fliegen neu erfinden
Fliegen in 20 Jahren Jets mit 300 Passagieren rein elektrisch von Frankfurt nach New York? Während bei Autos die Fantasie für eine elektrifizierte Verkehrswelt dank Tesla und Co. gar nicht mehr so gefordert ist, übersteigt dies beim Luftverkehr noch die Vorstellungskraft. Andererseits: Dass angesichts des Klimawandels im Jahr 2040 gar nicht mehr geflogen wird, scheint genauso abwegig, wie dass Flugzeuge weiter große Mengen Kerosin verbrennen. Wie also sieht die Zukunft des Fliegens aus? Wo liegen Lösungen für eine Branche, die extrem wettbewerbsintensiv und damit ohnehin durch permanenten Kostendruck geprägt ist?
Eine stärkere Regulierung als Antwort auf die weltweit steigenden CO2-Emissionen hat die ohnehin schwierigen Bedingungen für Fluggesellschaften weiter verschärft. Auch die gesellschaftliche Diskussion über die Sinnhaftigkeit der zivilen Luftfahrt („flight shaming“) ist eine potenzielle Belastung für die Branche. Die „license to fly“ scheint gefährdet. In diesem Umfeld von Veränderungen und Unsicherheit wird allerdings oft vergessen, dass die zivile Luftfahrt noch immer ein Wachstumsmarkt ist – gerade in den Schwellenländern. Die Nachfrage nach mehr Mobilität ist weltweit ungebrochen. Für Investoren stellen sich in diesem Spannungsfeld folgende Fragen: Welche Unternehmen reagieren auf die geänderten Rahmenbedingungen und die höheren Kosten am besten? Wem gelingt es, gleichzeitig das Branchenwachstum zu nutzen, um sich positiv von der Konkurrenz abzusetzen?
Das vorliegende Research-Paper beleuchtet zunächst die regulatorischen Rahmenbedingungen und widmet sich dann technologischen Neuerungen im Flugzeugbau und dem Treibstoffbereich. Abschließend wird ein Blick auf die Zukunft des Fliegens, neue Anwendungsmöglichkeiten und alternative Mobilitäts- und Logistikkonzepte geworfen.