Infrastruktursektor auf Wachstumskurs
Die Infrastruktur ist das zentrale Nervensystem der Wirtschaft. Solange Reize und Anforderungen reibungslos verarbeitet werden, wird ihre Existenz als selbstverständlich hingenommen. Kommt es allerdings zu Stockungen in Verkehrsströmen, Unterbrechungen von Lieferketten, Ausfall in Stromnetz oder Energieversorgung, bricht schnell das ganze System zusammen.
Um die Herausforderungen der Zukunft zu bewältigen, muss die Infrastruktur global ausgebaut werden. Klimaschutz, demografischer Wandel, Urbanisierung und Digitalisierung – das sind vier große Megatrends und Aufgabenfelder der wirtschaftlichen Transformation. Sie erfordern neue milliardenschwere Infrastrukturinvestments.

Staatliche Investitionen reichen hier nicht aus, auch private Gelder müssen dafür in hohem Umfang mobilisiert werden. Gefragt sind sogenannte transformative Technologien, um mit nachhaltiger Infrastruktur die Zukunft zu gestalten.
Australien bis USA: Klimaziele, die massive Investitionen voraussetzen
Klimaziele müssen global gesetzt werden, um die nötigen Effekte zu erzielen. Eine Übersicht der weltweiten Ziele hilft, die massiven Umstrukturierungen und Investitionsvolumen realistisch einzuschätzen.
Bis heute wurden weltweit jährlich 300 Milliarden US-Dollar in erneuerbare Energien investiert, um diese Ziele zu erreichen. Eine Summe, die den tatsächlich benötigten Investitionen allerdings nicht gerecht wird:
3,5 - 5 Billionen USD
an jährlichen Investitionen werden während der nächsten 30 Jahre weltweit benötigt, um die Energiesysteme zu dekarbonisieren.
Great Transformation: Investitionen über erneuerbare Energien hinaus
Weltweit werden erneuerbare Energie- und Netzinfrastrukturen gebraucht. Nötig sind darüber hinaus neue Mobilitätskonzepte, die eine Ladeinfrastruktur und möglichst nachhaltige Verkehrswege schaffen. Gleichzeitig sind Investitionen in die bauliche Modernisierung der Städte und in Wasser- und Abfallwirtschaft sowie in Krankenhäuser unabdingbar, um eine wachsende und auch alternde Bevölkerung in funktionierenden urbanen Strukturen zu versorgen. In den vergangenen Jahren hat außerdem die Notwendigkeit von Investitionen in die digitale Infrastruktur deutlich zugenommen.
Wichtige Trends, bei denen Infrastruktur eine zentrale Rolle spielt
Energiewende

Energiewende
Immer mehr Unternehmen und Regierungen haben sich verplfichtet bis 2050 CO2-neutral. Dies bringt Herausforderungen und Chancen mit sich, wie etwa Schwankungen bei der Stromerzeugung und die Notwendigkeit einer robusten Netzinfrastruktur.
Green Mobility

Green Mobility
Die Elektrisierung des Transportsektors ist ein wichtiger Pfeiler der Energiewende. Neben der Infrastruktur für Elektrofahrzeuge (EVs) sind auch erhebliche Investitionen für eine umweltfreundliche Bahn- und Schifffahrt erforderlich.
Urban Solutions

Urban Solutions
Ankurbelt durch das Wachstum der Städte und den soziodemografischen Wandel muss die städtische Infrastruktur ausgebaut werden. Dazu zählen Investitionen in Wasser- und Abfallwirtschaft, Krankenhäuser, Schulen, Brücken und Straßen.
Daten Infrastruktur

Daten Infrastruktur
Beschleunigt durch die Pandemie ist der Bedarf an Investitionen in digitale Infrastruktur deutlich gestiegen, um die wachsende Datennachfrage zu decken. Dies schafft Möglichkeiten für Investitionen in regionale Netze, Datenzentren und Telekommunikationstürme, neben anderen Teilsektoren.
Volumen des „Inflation Reduction Act“:
400 Mrd. USD
Investitionsboom sorgt für mehr Wachstum und höhere Realzinsen.
Wasser marsch – ohne Infrastruktur global unmöglich
Wasser ist Lebensmittel, Grundlage für Hygiene, Wirtschaftsgut, Produktivitätsfaktor – und ein hervorragender Gradmesser für die Notwendigkeit funktionierender Infrastruktur.
März 2023: Rund
700
Selbstverpflichtungen im Aktionsplan verabschiedet.
Die Versorgung der Menschen mit sauberem Trinkwasser spielt weltweit eine immer wichtigere Rolle. Doch selbst in vielen Industrienationen wurde in den letzten Dekaden zu wenig in Aufbereitungsanlagen und Rohrleitungen investiert. Auch hier herrschte Investitionsstau. Im März 2023 wurde auf der UN-Wasserkonferenz in New York ein Aktionsplan mit rund 700 Selbstverpflichtungen verabschiedet.
Die Strategien in den Bereichen Wasser, Ökosystemen und Klima sollen so verschränkt werden, um Treibhausgase zu reduzieren – von einer belastbaren Infrastruktur, Wasserleitungen und Abwasserbehandlungsplänen bis hin zu einem Frühwarnsystem vor Naturkatastrophen. Johannes Cullmann, Vize-Vorsitzender für Wasser und Wissenschaftspräsident der UN-Generalversammlung gab an, dass zukünftig rund 750 Milliarden US-Dollar in den Schutz der weltweiten Wasservorräte fließen sollen.
750 Mrd. USD
für den Schutz globaler Wasservorräte.
Ihre Ansprechpartner

Sie haben Fragen oder benötigen weiterführende Informationen? Hier gelangen Sie zu Ihrem persönlichen Ansprechpartner.
Themen und Analysen

Alle Analysen, strategischen Themenpapiere und Studien finden Sie an einem Ort gebündelt unter „Themen und Analysen“.